Ehedrama um Polizistenmord und fehlendem Gebiss   

Begeistertes Publikum beim Marionetten-Theater „Krise mit Luise“

Bericht vom 23. Februar 2016

Krise mit Luise 

Hugo ist ein unverschämter Mensch … Pardon, ein Mensch ist Hugo nicht, Hugo ist eine Marionette. Das hält ihn aber nicht davon ab, menschliche Macho-Züge zu zeigen. Er lästert über Frauen „Weibers kannste alle einpacken!“. Er versteckt das Gebiss seiner Frau Luise: „Wenn se mit Zähne zum Kegelabend geht, dann isst se ´nen Schnitzel für 10,80 Euro, ohne Zähne ´ne Hühnerbrühe für 2,50 Euro.“ Und auch sonst hat Hugo höchstens drei Dinge im Kopf: Saufen, saufen, saufen.

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Am Dienstagabend war Hugo mit dem Ensemble des Theaters Musik & Fadenspiel aus Osnabrück zu Gast in der ausverkauften Scheune Leiber in Damme. „Krise mit Luise“ hieß das Stück, zu dem der Kunst+Kultur-Kreis Damme eingeladen hatte. Die Krise nimmt ihren Lauf als Hugo sich mit seinem Freund Willi in der Bahnhofskneipe betrinkt. Dabei sollte er doch Luise und ihre Freundin Frieda zum Kegelabend bringen. Betrunken wie die beiden sind, „erlegen“ sie einen Polizisten. Was sie jedoch in ihrem Vollrausch nicht ahnen, es ist kein echter Polizist, sondern nur ein Papp-Schild. Luise und Frieda wittern ihre Chance auf Rache. Mit schlechtem Gewissen wird aus dem Macho Hugo ein zahmer Hausmann. Statt der obligatorischen Bierflasche, die wie festgewachsen in der Marionetten-Hand steckte, sind nun Staubwedel und Schürze angesagt. Luise und Frieda hingegen entdecken bis zur Auflösung des „Polizistenmordes“ die schönen Seiten des Lebens.

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Nicht nur die Handlung der Geschichte, sondern auch gut platzierte Komikelemente, Wortwitz und Alltagssituationen, in denen sich manch einer wiedererkannte, sorgten für Gelächter im Publikum. Die beiden Puppenspieler Dagmar und Harald Voß brillierten hinter der Bühne durch konzentrierte Professionalität. Vier Puppen mit wechselnden Dialekten mussten gespielt, gesprochen und gesungen werden. Als Ausdrucksformen stehen den Puppenspielern dabei neben der Stimme nur die Bewegung von Kopf und Gliedmaßen und die Körperhaltung zur Verfügung. Trotzdem blieb der Humor nicht auf der Strecke. Umrahmt wurde das Stück mit Balladen, die Harald Voß auf der Gitarre begleitete. (Bkm)

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Fotos: Martina Böckermann