Empfehlung: Intern. Malgartener Klavierherbst 2015

Internationale Pianistenelite gibt sich im November
ein Stelldichein im Osnabrücker Land

Termine:
13.11.2015          Matthias Kirschnereit, 20 Uhr
14.11.2015          Evgenia Rubinova, 20 Uhr
15.11.2015          Alexander Krichel, 11 Uhr
21.11.2015          Herbert Schuch, 20 Uhr
22.11.2015          Boris Giltburg, 11 Uhr
Veranstaltungsort: Konzertscheune Kloster Malgarten
Veranstalter: Internationaler Arbeitskreis für Musik e. V.
Eintrittspreise und Vorverkauf: www.klavierherbst.de

Nach 2009, 2011 und 2013 ist der diesjährige Internationale Malgartener Klavierherbst die vierte Auflage des erfolgreichen Festivalformats. Auch dieses Mal ist es dem Internationalen Arbeitskreis für Musik e. V. gelungen, erstklassige Künstler für ein Gastspiel im Rahmen des Festivals zu verpflichten.

Das Eröffnungskonzert am 13. November des diesjährigen Festivals ist im doppelten Sinne ein besonderes: Nicht nur weil mit Matthias Kirschnereit einer der renommiertesten deutschen Pianisten (nach 2009 zum zweiten Mal) ins Kloster Malgarten kommen wird, sondern weil dieses Konzert auch das 100. seit Beginn der Konzertaktivitäten hier im nördlichen Osnabrücker Land sein wird. Beschenken wird Matthias Kirschnereit sein Publikum mit einem durch und durch romantischen Programm mit Werken von Mendelssohn Bartholdy, Schumann, Chopin und Brahms. Mit diesem Konzert stellt er quasi nebenbei auch Teile seiner neuesten CD vor, die »Lieder ohne Worte« von Felix Mendelssohn versammelt. WICHTIG! Für dieses Konzert sind nur noch (sichtbehinderte) Emporenplätze zu einem reduzierten Preis erhältlich.

Einen Tag drauf dann kann sich das Publikum auf Evgenia Rubinova freuen. Sie ist weit mehr als die »Alibi-Dame« des Festivals, denn spätestens seit der Auszeichnung beim renommierten Intern. Klavierwettbewerb in Leeds gehört sie zur internationalen Crème de la crème. Und wenn es eines Beweises für ihre ausgezeichnete Klavierkunst bedurft hätte, dann vielleicht den: Das FonoForum kürte ihre Prokofjew-CD als »neue Referenzaufnahme«. Da liegt es nahe, dass die Usbekin in Malgarten Werke des Russen aufführen wird, die sie durch Kompositionen von Ludwig van Beethoven ergänzen wird.

Mit Alexander Krichel kommt am 15. November einer der jungen deutschen Shootingstars zum Festival. Bereits vor zwei Jahren mit einem Echo Klassik dekoriert und dank seines Sony-Vertrages mit enormer Präsenz auf diversen Bühnen. Dass er ganz ausgezeichnet Klavier spielen kann, versteht sich da fast von selbst. Die Frankfurter Rundschau wagt gar folgende Prognose: »Alexander Krichel ist einer der wenigen jungen Pianisten deutscher Herkunft, die das Zeug dazu haben, einmal am ganz großen Klavierrad mitzudrehen.« In Malgarten wird er Werke von Mozart, Chopin und Rachmaninow zum Besten geben.

Herbert Schuch (Foto: Felix Broede)

Herbert Schuch (Foto: Felix Broede)

Herbert Schuch entwickelte ein schier unglaubliches Programm zum Thema »Anrufung« für das Weimarer Festival »Pèlerinage«, das aus gutem Grund in seiner Interpretation auf der Bestenliste I-2015 der Deutschen Schallplattenkritik landete. Es sind dies pianistische Schätzchen von Bach, Liszt, Ravel, Messiaen u. a., wie sie in dieser Abfolge wohl noch nie zu hören waren. Konzertbesucher können sich auf ein singuläres Konzertereignis am 21. November freuen, über das die Thüringer Allgemeine schrieb: »Wie der Klangmagier Schuch diese stillen Gebete ausreizt, lässt sich nur als weltabgewandter Tiefgang beschreiben.«

Dass Boris Giltburg in Deutschland derzeit noch als Geheimtipp gehandelt wird, mag erstaunen, angesichts der außergewöhnlichen pianistischen Fähigkeiten dieses russischen, in Israel lebenden Künstlers. So ist der Gewinner des berühmten Königin-Elisabeth-Klavierwettbewerbs 2013 in Brüssel ein würdiger Künstler, um das Abschlusskonzert am 22. November mit Werken von Schumann, Ravel, Rachmaninow u. a. zu bestreiten. Über seine im Frühjahr erschienene Schumann-CD ist im FonoForum zu lesen: »Diese neue Schumann-Aufnahme zeigt einen Künstler, dessen Interpretationen im Vergleich mit Größen wie Vladimir Ashkenazy und Claudia Arrau bestehen können.« Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. (Peter Koch, Künstlerischer Leiter Internationaler Arbeitskreis für Musik e. V., Kloster Malgarten)