“Im Westen nichts Neues” mit Claudia Glunz

Literaturfreunde diskutieren über Krieg und Frieden

Bericht: Literatur am Pult am 8.11.
in der ehemaligen Gaststätte Broermann

Claudia GlunzWieder gut besucht war die Veranstaltung „Literatur am Pult“ vom Kunst+Kultur-Kreis Damme am 8.11. in der ehemaligen Gaststätte Broermann in Borringhausen, die mehr und mehr als geeignete Lokalität für Literaturveranstaltungen der besonderen Art angenommen wird. Dass Literatur hauptsächlich Frauensache sei, hat diesmal eine ganze Tischrunde hochinteressierter Männer deutlich erkennbar widerlegt.

Äußerst kompetent zeigte sich Claudia Glunz, Literaturwissenschaftlerin und Leiterin des Archivs am Erich Maria Remarque-Friedenszentrum in Osnabrück, bei dieser Lesung. Sie präsentierte drei ausgewählte Passagen aus dem bekanntesten Werk Remarques „Im Westen nichts Neues“. Anschließend konnte sie mit umfassenden Informationen über den Autor und seine Intentionen aufwarten. Remarque verstand sein Werk nicht als politischen Antikriegsroman, sondern wollte die individuelle Sicht der Kriegserlebnisse seiner Protagonisten darstellen. Er war selbst nur sechs Wochen an der Front, hatte sich aber schon zehn Jahre vor Erscheinen des Buches (1929) mit der Absicht befasst, über den Ersten Weltkrieg zu schreiben.
In ihren Ausführungen schlug Claudia Glunz geschickt den zeitlichen Bogen von den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs bis zur Gegenwart. Besondere Aktualität erhielt das Thema dann in der anschließenden Diskussion zum heutigen Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr sowie über die „Sprachlosigkeit“ der aus den Weltkriegen heimgekehrten Väter und Großväter.

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