Wuschelige Objekte wie vom anderen Stern

Kunstausstellung von
Sun-Rae Kim
Zwischen Mikro und Makro

Installation von Sun-Rae Kim

Eröffnung: Fr 22.06., 20 Uhr
Die Künstlerin ist anwesend

Ausstellung: 23.06.-22.07.
Öffnungszeiten: Mi 16-19 Uhr, Sa u. So 14-18 Uhr
Ort: Scheune Leiber, Damme, Mühlenstraße
Eintritt: frei

Die gebürtige Koreanerin Sun-Rae Kim, die in Hannover lebt und arbeitet, bezeichnet ihre Arbeiten als Mikro-Phantasien: Das sind kleine  lebensechte oder surreal verfremdete Kleidungsstücke, Gegenstände des täglichen Lebens oder auch amorphe Gebilde organischer Formen. Ihre Annäherung an das Thema geschieht stets von außen nach innen, von der Oberfläche der Dinge zu ihrem Inneren. Die Hüllen sind kleinteilig und werden in Handarbeit einzeln angefertigt. Ihre Materialien entnimmt sie der Tradition ihrer Heimat, wie z. B. eingefärbte Reispapiere, oder auch der Produktion hochmoderner Werkstoffe. Ihre Arbeitsweise, ihr Material, ihre Motivwahl verbinden sich zu einer Gesamtaussage, die, wie sie selbst sagt, als „Sympathie mit dem Leben“ und „Sympathie mit den Lebewesen“ zu verstehen ist. (Museum Bad Arolsen)

Sun-Rae Kim, 1966 in Seoul/Korea geboren, 1988-91 Studium am Fine Art College, Sook-Myung Women`s University, Seoul. 1992-98 Studium an der HBK Braunschweig bei Prof. Malte Sartorius, das letzte Jahr als dessen Meisterschülerin. 1996 Stipendium des DAAD, 1997 Arbeitsstipendium des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, 2001 Stipendium der Barkenhoff-Stiftung, Worpswede. Seit 1991 stellt die Künstlerin in Deutschland, in Korea und der Schweiz erfolgreich aus. Außerdem ist sie auf internationalen Kunstmessen vertreten, u. a. Art Frankfurt, Art Cologne, Art Chicago, Art Basel Miami Beach, Seoul Art Fair.

In Europa begegnete die koreanische Künstlerin Sun-Rae Kim in den neunziger Jahren westlicher Kunst und fand in Rebecca Horn und Kiki Smith künstlerische Vorbilder. Die Künstlerin fertigt Objekte aus Reispapier, auf das von Hand unterschiedliche Materialien wie glitzernde Perlen, Köpfe von Wattestäbchen, Stücke von Strohhalmen, Gummipaletten in leuchtenden Farben oder die Kuppen von Handschuhen aufgeklebt werden. Es entstehen amorphe Gebilde, wie die raumgreifenden „Seerosen“, die auf den französischen Impressionisten Claude Monet verweisen, kleine puppenhafte Körper, surreal verfremdete Kleidungsstücke und amorphe Objekte, die in Kästen präsentiert werden. Mit Hilfe des kunstvoll gestalteten Materials und der Farb- und Gestaltvariationen erzeugt die Künstlerin einen fantastischen Kosmos, dem eine genuine Symbolik inhärent ist, die sowohl organische als auch pflanzliche Assoziationen befördert, und in deren Mittelpunkt die Auseinandersetzung mit dem Körper und mit Motiven des Wachsens, Bergens und Verzauberns steht.

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