135 Schamanen

Ausstellung von Matthias Stöver in der Galerie Hans Tepe

Schamane
„135 Schamanen“, aus verwittertem Blei geformte Figuren, von geschwärzten Holzsockeln getragen, streng symmetrisch aufgereiht, versetzen die Galerieräume mit flackerndem Licht- und Schattenspiel in eine mystisch-sakrale Stimmung. Monophone Klänge werden überlagert von Schamanen-, Kirchen- und Fangesängen, apokalyptische Geräusche, lust- und schmerzvolles Stöhnen intensivieren den spirituellen Eindruck.

Der in Damme lebende und arbeitende Künstler, Matthias Stöver, will mit seiner aktuellen Arbeit den Wandel und Zerfall vom spirituellen hin zum materiellen Glauben darstellen. Freizeitwahn, Fankult, Pornografie und andere Süchte drängen zusehends als Ersatzreligionen in den Mittelpunkt einer orientierungslosen menschlichen Gesellschaft. Symbolisch dienen seriell angefertigte Sockel bestückt mit millionenfach hergestellten Teelichtern als Fundament unserer Konsumgesellschaft. Darauf stehend die aus massivem, schützendem Blei geformten Schamanen, dessen Patina die Flüchtigkeit und Härte des Alltags widerspiegelt.

Weniger dominant aber ebenso bedeutend finden sich einige Arbeiten in versteckten Bereichen der Galerie. Vermeintlich weggeschmissene, in einer Ecke gestapelte Pokale, vom Künstler im Internet ersteigert, symbolisieren äußerst plakativ die Käuflichkeit und den Verfall von Ruhm und Ehre, die zweifelhafte Bedeutung von Streben und Ehrgeiz sowie fragwürdige Hierarchien und Werte innerhalb unserer nach Leistung strebenden Gesellschaft. Weitere Arbeiten wie „Reisegedenkstätte“, „Geschenkgedenkstätte“, „Blue Beauty“ und „Wer kommt in meine Arme“ provozieren durch den Einsatz kitschiger Konsumgüter. Sie zeigen nicht nur den kreativen Reichtum des Künstlers sondern auch ein ganz neues Metier.
Die Vernissage findet am Freitag den 30.11.07 um 20.00 Uhr in der Galerie Hans Tepe, Große Straße 58 in Damme statt. Zu sehen sind die Arbeiten bis zum 19. Januar 2008 jeweils montags bis freitags von 9.00 bis 13.00 und von 14.00 bis 18.00 Uhr.

Pressemitteilung: Hans Tepe

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